Aus dem breiten Feld der Stottertherapie werden Bausteine der Stottertherapie vorgestellt, die in der Eigenarbeit und der professionellen Behandlung des Stotterns oft zu kurz kommen. Die Serminare richten sich an stotternde Jugendliche, Erwachsene und an ihre Angehörigen sowie an StottertherapeutInnen und Studierende. Nach dem Vortrag zum Thema können Fragen und Anliegen geklärt und diskutiert werden.
Die Teilnehmer:innen erhalten nach der Anmeldung ein Handout, das auf die Veranstaltung einstimmt.

​

​
 

25.05.2024 - (10-13 Uhr) 
In-vivo-Arbeit: 10 Gebote für das Selbsttraining
und die Therapie

In-vivo-Arbeit unterstützt erwachsene Stotternde, gezielt Kontakt zu
fremden Menschen herzustellen und dies auf vielfältige Weise zu
tun, mit Sprache, Stimme, Körperausdruck, zuversichtlich und
spielerisch, mit und ohne Stottern, mit und ohne
Modifikationstechniken des Sprechens und der Sprache, vorbereitet
und unvorbereitet (improvisiert), selbstbestimmt und offensiv. Neue
Erfahrungsräume werden erobert, Vermeidungsgewohnheiten
gestoppt, Ängste reduziert, Pseudostottern sinnvoll eingesetzt. Oft
kommt es allerdings im Selbsttraining und in der Therapie nicht zu
den erhofften nachhaltigen Erfolgen, weil wesentliche
Arbeitsprinzipien (hier die „10 Gebote der In-vivo-Arbeit“ genannt)
außer Acht gelassen werden. Und weil das Selbsttraining nicht
eingebettet ist in ein umfassenderes Konzept von Eigenarbeit. – Ein
Handout zu den vermittelten Inhalten steht zur Verfügung.

Kosten: 53,00 €

 

 

22.06.2024 - (10-13 Uhr)

In-vivo-Arbeit für Fortgeschrittene: Grenzverschiebungen in die Zukunft

​

In-vivo-Arbeit ist eine Entdeckungsreise in die Zukunft. Sie eröffnet
Handlungsmöglichkeiten, die noch nicht gewagt wurden. Wer möch-
te ich sein – morgen, übermorgen, in zwei Jahren? Was will ich mir
endlich erlauben? Bei einer Übung mit Passanten, bei der es
beispielsweise darum geht, den Blickkontakt länger auszuhalten,
taucht der Wunsch auf, endlich im Team eine Präsentation zu
wagen und dabei den Blicken der Kolleginnen und Kollegen
standzuhalten. In einer anderen Trainingssituation geht es
beispielsweise darum, einen Polizisten mit Pseudostottern
anzusprechen. Diese Aufgabe führt zu der Entscheidung, nun
endlich das Gespräch mit dem Vater über den Auszug aus dem
Elternhaus zu führen. Ein anderes Mal geht es bei einer In-vivo-
Sitzung darum, sich gelassen und ruhig auf einen Smalltalk an einer
Curry-Bude einzulassen. Spontan taucht hinterher die Frage auf,
wieviel Zeit und Raum nehme ich mir eigentlich in meinem
Lebensalltag, um Kontakte zu Mitmenschen zu knüpfen und zu
pflegen. In-vivo-Arbeit erlaubt Zukunftsentwürfe und konfrontiert mit
der Frage: „Bin ich bereit, die Grenzen, in denen ich mich bewege,
zu verschieben und neue Handlungsräume zu betreten?“ Und mit
der Frage: „Bin ich bereit, den Weg ins Unbekannte zu entdecken
und mich von meiner Angst vor Misserfolgen zu lösen?“ In-vivo-
Arbeit ermöglicht Grenzverschiebungen, die Freiheiten des
Handelns eröffnen und zur Entfaltung der eigenen Person beitragen.
– Ein Handout zu den vermittelten Inhalten steht zur Verfügung.

Kosten: 53,00 €