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Blumen auf Brettern. Oder: Mit Erfolgen experimentieren


Unscheinbar wirkt das Haus, fast ein bisschen trostlos, die Fassade bröckelt, eines der letzten Häuser rechts, wenn man aus Riparbella herausfährt Richtung Meer. Du wirst es finden, es trägt die Nummer 32. Neben dem Eingang gibt es eine alte Tür, zusammengenagelt aus Brettern, der Lack blättert ab, grau und rau ist das Holz. Und mitten drauf eine lila-blaue Blume, eine Blume des Frühlings, die die Blicke bannt, ein Kunstwerk, das verzaubert, zart und grazil geschwungen. Wer hat diese Iris gemalt? Wer hat sich die Zeit genommen, sein Können auf das Holz zu bannen? Ich möchte klingeln und fragen: Eine Künstlerin, ein Künstler? Wie viele Stunden der Übung waren notwendig, wie viele misslungene Versuche waren vorausgegangen, um dieses Farbspiel so plastisch und bewegt in Szene setzen zu können? Ich denke an Kinder, die stundenlang auf einem schmalen Mauersims zu balancieren versuchen, immer wieder aufs Neue auf die Mauer klettern, bis der Körper das Gleichgewicht zu halten vermag. Mit Ausdauer und Gelassenheit das Misslingen meistern. Sich selbst stärken durch Übung und Erfahrung. Wie beim Sprechen. Wie beim Reden mit Sprechtechniken oder mit Stottermodifikationstechniken. Unbefangen üben, auch wenn die Zunge sich zu verheddern scheint und die Lippen sich verknoten. Einfach weitermachen, wie die Kinder auf der Mauer und der Künstler an seinen Brettern. Manche Leute werden protestieren, meinen vielleicht, es bringe ja doch nichts, das mit den Sprechtechniken, dem, Erlernen weicher und lockerer zu stottern. Zweifel verhindern positive Erfahrungen. Dabei stellt sich Erfolg immer ein. Wie bei den beruflichen Kompetenzen, die man sich erworben hat, die früher unbewältigbar schienen. Nun, von nix kommt nix, hätte meine Omi gesagt. Und das stimmt ja durchaus, wenn man an die Kinder auf der Mauer, den Künstler an der Tür und die vielen erwachsenen Betroffenen denkt, die sich die Freiheit erworben haben, neben dem Stottern auch flüssig sprechen und stottern zu können. Erfolge stellen sich ein, wenn sich Eigenarbeit mit Zuversicht und Gelassenheit verbindet. Dieses Ziel gilt es nicht aus den Augen zu verlieren. Die sanft schwebende Iris auf grau-rauhem Grund ist für mich zum Sinnbild meiner neuen Übungsplattform geworden, mit der ich am 28. September 2023 starten werden. Thema: „Erfolge festigen – Freude am Experimentieren gewinnen“. Dauer acht Zoom-Sitzungen, donnerstags, 14-tätig, 19:00 bis 21:00 Uhr, 315,00 €. Verlängerung möglich. Anmeldung ab sofort: info@wolfgangwendlandt.de .

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